Selbstmanagement für Führungskräfte in der Sandwich-Position – Balance zwischen Führung, Erwartungen und fachlicher Arbeit
Führungskräfte im mittleren Management befinden sich in einer besonderen Lage. Sie sind Bindeglied zwischen Unternehmensleitung und Mitarbeitern, setzen strategische Vorgaben um und sind gleichzeitig stark in operative und fachliche Aufgaben eingebunden. Diese Sandwich-Position erfordert, in einem anspruchsvollen Spannungsfeld zu agieren, mit klaren Zielen von oben, Erwartungen von unten und eigene fachliche Verpflichtungen gleichzeitig zu steuern. Ohne bewusstes Selbstmanagement besteht das Risiko, sich von äußeren Anforderungen treiben zu lassen und das eigene Arbeitsgebiet aus den Augen zu verlieren.
Häufig wird die Sandwich-Position als Mittlerrolle zwischen Vorgesetzten und Team beschrieben. In der Praxis kommt jedoch die Verantwortung für das eigene fachliche Arbeitsgebiet hinzu. Viele Führungskräfte leiten nicht nur ein Team, sondern sind weiterhin in Projekten aktiv, betreuen Kunden oder übernehmen Spezialaufgaben im Kerngeschäft. Das bedeutet, drei Verantwortungsebenen gleichzeitig zu managen:
Bleibt eine dieser Ebenen dauerhaft im Hintergrund, kann das langfristig die eigene Position und Reputation im Unternehmen schwächen.
Gutes Selbstmanagement setzt voraus, dass man seine eigenen Prioritäten kennt und klar formuliert. Drei Kernfragen unterstützen diesen Prozess:
Ein Selbstmanagement-Portfolio mit allen Aufgabenfeldern (strategisch, führungsbezogen, fachlich) und deren Prioritäten schafft Transparenz und zeigt, wo Anpassungen notwendig sind.
In der Sandwich-Position reicht es nicht, einfach To-do-Listen abzuarbeiten. Ein Prioritätensystem, das alle Verantwortungsebenen berücksichtigt, ist notwendig. Eine wirksame Methode ist die Trennung in Ebenen:
Time-Blocking hilft, für jede Ebene feste Zeitfenster zu reservieren. Spezialisierte Zeitmanagement-Seminare für Führungskräfte vermitteln praxisnahe Techniken zu Prioritätensetzung, Delegation und Planung. So wird verhindert, dass dringende Anforderungen aus Führung oder Strategie die fachliche Arbeit verdrängen.
Selbstmanagement umfasst auch die aktive Steuerung von Erwartungen:
Ohne diese Gespräche mit den Vorgesetzten sowie dem eigenen Team besteht die Gefahr, dauerhaft im Reaktionsmodus zu arbeiten und das eigene Profil zu verwässern.
Viele Führungskräfte investieren den Großteil ihrer Energie in die Zielerreichung des Teams. Die eigenen Zielvereinbarungen, besonders bei fachlichen Aufgaben, geraten dabei leicht in den Hintergrund. Ein integriertes Selbstmanagement bindet diese Ziele in den Arbeitsalltag ein:
Das stärkt die eigene Leistungsbilanz im Jahresgespräch.
Selbstmanagement endet nicht bei der Aufgabenorganisation, es schließt auch die persönliche Leistungsfähigkeit mit ein. Dauerhafte Belastung aus strategischen, operativen und fachlichen Anforderungen führt schnell zu Erschöpfung.
Wichtige Elemente der Selbstfürsorge sind:
Führungskräfte, die auf ihre eigene Leistungsfähigkeit achten, setzen zugleich ein positives Beispiel für ihr Team.
Selbstmanagement in der Sandwich-Position bedeutet, die Balance zwischen drei Ebenen zu halten: strategische Umsetzung, Teamführung und fachliche Eigenverantwortung.
Wer seine Zeit und Energie bewusst steuert, klare Prioritäten setzt und Erwartungen aktiv gestaltet, stellt sicher, dass weder Führungspflichten noch das eigene Arbeitsgebiet vernachlässigt werden. Denn am Ende gilt: Nur wer sich selbst gut führt, kann dauerhaft erfolgreich führen und dabei die eigene fachliche Kompetenz erhalten.
Systematische persönliche Weiterentwicklung und Anpassung an die neuen Bedingungen sind zentraler Erfolgsfaktor in einer sich zunehmend wandelnden Arbeitswelt. Arnulf Krandick bietet in seinem Buch „Erfolgreiche Selbstführung im Job: Persönliche Entwicklung nachhaltig umsetzen“ (2023) eine praktische Einleitung, die Veränderungen effektiv umzusetzen. Das Buch bietet eine Vielfalt an Techniken und kompakten Tools für die Selbstregulation und Selbstkontrolle zur Erreichung eigener Ziele. Krandick verdeutlicht in seinem Werk die Bedeutung der inneren Haltung und bietet Lesenden praxisnahe Anleitungen für das aktive Handeln. Dies ermöglicht, eigene Ressourcen zu nachhaltigen Veränderungen und persönlicher Weiterentwicklung anhand des Zürcher Ressourcen Modells zu nutzen.
ISBN-13: 978-3648173503